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13. Juli 2021

Rupert Ebner

Zwischen São Paolo, Grenoble und Brandlucken

Via Frankreich und Brasilien zur Fachkarriere in Weiz: Rupert Ebner ist Zimmerer und Polier bei LIEB – und sorgte mit Teilnahmen an Welt- und Europameisterschaften international für Furore. Heute ist der ehemalige Lehrlinge in einer Führungsposition in unserer Lieb Unternehmensgruppe, in der er zahlreiche Baustellen des Landes verantwortet.

 

Im September werden die Berufseuropameisterschaften erstmals in Österreich stattfinden. Werden da Erinnerungen wach?

Auf alle Fälle denkt man anlässlich einer solchen Veranstaltung gerne an die eigenen Teilnahmen zurück. Bei mir ist es mittlerweile doch einige Jahre her: 2014 durfte ich bei der EM in Grenoble, Frankreich, an den Start gehen. Ein Jahr später sogar bei den Weltmeisterschaften in São Paolo. Ein unbeschreibliches Erlebnis.

 

Hunderttausende Zuseher, Hunderte von Journalisten und Kontrahenten aus allen Ecken der Welt. Wie geht man damit um?

Die gewaltigen Dimensionen dieser Veranstaltungen – in São Paolo war das Areal etwa 26 Hektar groß – und die vielen Menschen konnte ich zum Zeitpunkt des Wettbewerbs gar nicht richtig realisieren. Natürlich nimmt man zwar das Publikum wahr, die Zuschauer waren ja immer und überall – der Fokus gilt aber natürlich der Arbeit. Denn man möchte natürlich bestmöglich abschneiden.

 

Wie zufrieden bist du im Nachhinein mit deinen Leistung?

In Brasilien habe ich sehr stark gestartet, bin nach den ersten beiden Tagen im vorderen Feld dabei gewesen. Am dritten Tage hatte ich einige Probleme mit dem kleinformatigen, sehr komplexen Pavillon, den wir errichten mussten. Das kostete mich Endeffekt wohl einen besseren Platz. Mit Rang elf in der Endabrechnung bin ich aber – heute wie damals nicht unzufrieden. Ähnliches gilt für Frankreich, wo ich 2014 Achter und damit bester Österreicher wurde.

 

Wie konntest du von diesen Wettbewerben profitieren?

Ich konnte auf alle Fälle von den Teilnahmen profitieren. Einerseits waren es tolle Erfahrungen, andererseits habe ich auch viele andere Teilnehmer kennengelernt, mit denen ich heute noch in Kontakt stehe. Insbesondere die Auslandsaufenthalte haben mich wirklich fasziniert – nach Brasilien oder Frankreich reist man in der Regel ja nicht ständig. Außerdem bin ich nach wie vor als Trainer des österreichischen Teams der Zimmerer tätig. Da die Zimmerer eigene Europameisterschaften ausrichten, führt mich diese Tätigkeit als nächstes nach Leipzig. Es ist die dritte Euro-Teilnahme nach den Meisterschaften 2018 in Luxemburg und 2016 in Basel.

 

Wie hat sich die Teilnahme auf deine berufliche Laufbahn ausgewirkt?

Zunächst muss ich festhalten, dass ich von LIEB extrem gut unterstützt wurde. Beinahe das gesamte Training konnte ich während meiner Arbeitszeit absolvieren. Das ist nicht selbstverständlich. Beruflich habe ich auf die internationalen Wettbewerbe die Polierschule an der HTL Ortwein folgen lassen. Mittlerweile bin ich als Polier für zahlreiche Baustellen quer durch das Land verantwortlich.

 

Was sind deine weiteren beruflichen Ziele?

Ich liebe den Baustoff Holz und arbeite sehr gerne in der freien Natur. Das ist so seit ich denken kann. Daher ist für mich eine Laufbahn im Büro aktuell gar kein Thema – im Gegenteil: Ich habe vor, noch viele Projekte auf den Baustellen umzusetzen. Aktuell bin ich etwa mit einem Projekt auf der oststeirischen Brandlucken beschäftigt.

 

Was braucht es deiner Meinung nach, um eine derartige Laufbahn hinzulegen?

Interesse am Handwerk, Genauigkeit – und eine Prise Ehrgeiz.