+43 3172 2417 0

24. November 2023

Großauftrag für Lieb Bau Weiz

Neue Bettenersatzstation am Universitätsklinikum AKH Wien

Das steirische Traditionsunternehmen Lieb Bau Weiz realisiert eine neue Ersatzbettenstation am Universitätsklinikum AKH Wien. Durch die innovative Modulbauweise wird ein anspruchsvoller medizinischer Gebäudekomplex in rekordverdächtiger Bauzeit realisiert. Für den Familienbetrieb ist dieser Holzbauauftrag, einer der größten in der Firmengeschichte, ein wichtiges Signal in herausfordernden Zeiten in der Branche.

Die heimische Bauwirtschaft sieht sich derzeit mit verschärften Kreditbedingungen, steigenden Zinsen und nach wie vor hohen Materialkosten konfrontiert. Angesichts der anspruchsvollen Rahmenbedingungen gewinnt der aktuelle Großauftrag für das steirische Traditionsunternehmen Lieb Bau Weiz umso mehr an Bedeutung. Der 1.200-köpfige Familienbetrieb realisiert bis Sommer 2024 eine Bettenersatzstation, die während der Sanierung einiger Bereiche im Haupthaus des Universitätsklinikums AKH Wien als Ausweichquartier genutzt wird. Das Gebäude beherbergt 46 Patientenzimmer, 45 Therapieräume sowie 44 weiteren funktionale Räumlichkeiten auf dem Areal des Universitätsklinikum AKH Wien. „Inmitten der derzeitigen, außerordentlich anspruchsvollen Situation für die gesamte Branche freuen wir uns, einen Auftrag in einer derartigen Tragweite realisieren zu dürfen. Für uns ist es einer der größten Projekte in der Firmengeschichte und aufgrund der einzigartigen Herangehensweise von besonderer Bedeutung, da das Vorhaben Know-how und Innovationskraft unserer Fachkräfte unter Beweis stellt“, erklären Josef Gasser und Doris Enzensberger-Gasser, geschäftsführende Gesellschafter von Lieb Bau Weiz, unisono.

Zur Einordnung: Insgesamt beläuft sich der Auftrag auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Für die Architektur zeichnet das Wiener „Architects Collective“ verantwortlich: „„Ein wesentlicher Faktor in der Entscheidung für die Modulbauweise war die hohe Wiederholungsrate der Raumtypologie bzw. die vielen gleichwertigen Nutzungen einer Bettenstation. Auch die gleichbleibende Qualität wird durch die Modulbauweise sichergestellt. Gleichzeitig entspricht der Einsatz von Holzmodulen einer nachhaltigen Bauweise im Sinne des ökologischen Fußabdrucks, was heute längst selbstverständlich ist und den Nachhaltigkeitszielen der Stadt Wien Rechnung trägt. Da nachträgliche Änderungen durch die Modulbauweise schwer durchführbar sind, setzt diese Konstruktionsart eine besonders vertrauensvolle Zusammenarbeit mit kompetenten Kooperationspartnern in der Ausführung voraus“, betont DI Andreas Frauscher, Partner in Charge des Projekts Bettenersatzstation AKH Wien.

Vorproduktion der Module in der Steiermark

Der Startschuss für die Bauarbeiten ist bereits gefallen: Die Vorarbeiten im Bereich der Baumeistertätigkeiten, die Unterkellerung sowie die Stiegenhäuser zum Anschlussgebäude wurden bereits von Lieb Bau Weiz-Hochbauern der Wiener Dependance umgesetzt. Die rekordverdächtige Bauzeit von unter einem Jahr soll durch die innovative Modulbauweise erreicht werden: Bei diesem Verfahren werden die einzelnen Räumlichkeiten als sogenannte Raummodule vollständig in der Steiermark vorproduziert, ehe sie in die Bundeshauptstadt transportiert werden. Jede der 32 Quadratmeter großen Einheiten ist bereits vor Auslieferung vollständig bezugsfertig: Selbst Elektro- bzw. Heizung-, Klima-, Lüftung- und Sanitärtechnik (HKLS) der insgesamt 112 Module werden bereits im Vorfeld realisiert. Erst am Gelände von AKH Wien und MedUni Wien werden die Module montiert, zusammengesetzt und verschraubt. „Durch die Modulbauweise können wir die Bauzeit erheblich verkürzen und gleichzeitig eine hohe Präzision, Qualität und vor allem Nachhaltigkeit gewährleisten“, erklärt Gasser.

 

2 260 Kubikmeter Holz

Letzteres basiert vor allem auf dem eingesetzten Werkstoff: Das Bauunternehmen realisiert die Module mit Brettsperrholzplatten aus heimischem Fichtenholz, über 2 260 Kubikmeter kommen zum Einsatz. Besonders herausfordernd am Vorhaben ist – neben der schnellen Umsetzung – insbesondere die Baustellenlogistik: Aufgrund von gesetzlichen Vorgaben dürfen die Raummodule nur zwischen 0 und 5 Uhr durch die Bundeshauptstadt transportiert werden. Dafür werden die Transporter an einem Parkplatz kurz vor Wien bis Mitternacht in Stellung gebracht, damit sie pünktlich innerhalb der vorgegebenen Frist am Areal des größten Krankenhauses Österreichs eintreffen. Am Produktionsgelände in Trofaiach werden mittelfristig 30 Fachkräfte von Lieb – darunter Hochbauer, Tischler, Fliesenleger und Trockenbauer – sowie sämtliche Ausbaugewerke den Betrieb aufnehmen. In der Vergangenheit diente das Areal zur Spitzenabdeckung.

Begutachtung des Mustermoduls

Aktuell würde der Fokus aber auf den nächsten zu implementierenden Projektschritten liegen, betont Projektleiter Helmut Bauer: „Nach technischer Freigabe des Mustermoduls, können wir bereits mit Anfang Dezember den Produktionsprozess starten. Im April bzw. Mai des nächsten Jahres kommt es bereits zur Montage der Module in Wien.“ Holzbau-Bereichsleiter Dominikus Jantscher betont: “Die parallelen Fertigungsschritte unterschiedlichster Gewerke erfordert ein Höchstmaß an Zusammenarbeit und Koordination. Das Mustermodul eines Patientenzimmers konnte bereits erfolgreich in Arndorf bei Weiz begutachtet und abgenommen werden.“

 

Bauprojekte Universitätsklinikum AKHBauprojekte Architects Collective